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Therapie von Suchterkrankungen

Angeboten von: Wolfgang Preinsperger

Sie konsumieren Alkohol, illegale Drogen (wie Cannabis, Kokain, Opiate, ...) oder Medikamente mit Abhängigkeitspotenzial wie Beruhigungs-, Schlaf- oder Schmerzmittel? Oder Nikotin?

Ihr Konsum hat sich gesteigert? Sie wissen, dass Sie bereits eine Abhängigkeit von diesen Substanzen entwickelt haben? Oder befürchten, dass Sie auf dem Weg sind, eine solche zu entwickeln?

Oder Sie sind ständig online, hängen andauernd am Smartphone, an der Spielekonsole oder am Computer? Oder Lotto, Online-Poker, Sportwetten, exzessives Kaufen, Casinobesuche werden zum Problem? Oder anderes Verhalten wie etwa die Sexualität oder auch das Sporttreiben scheinen auszuarten, bekommen einen kaum mehr kontrollierbaren Stellenwert in Ihrem Leben?

Sie befürchten, suchtkrank zu werden oder es bereits zu sein?

Manchmal ist es kein „oder“. Oft kommen mehrere Suchtformen zusammen, dann ist es ein „und“. Man spricht von Mehrfachabhängigkeit. Häufig kommt noch ein weiteres „und“ dazu, spielen auch psychische Probleme wie etwa Depressionen, Angsterkrankungen, Traumafolgestörungen oder Überlastungssyndrome eine Rolle. Meist in der Entstehung, als Hintergrund, aber auch als Folge von Suchterkrankungen. Dann spricht man von Komorbidität, dem Zusammenkommen von mehreren psychischen Erkrankungen.

All das ist in der Diagnostik und Therapieplanung zu berücksichtigen. In manchen Fällen wird das Erreichen und die Aufrechterhaltung einer Abstinenz erforderlich sein, also eine abstinenzbasierte Therapie. In anderen ist eine vollständige Abstinenz nicht möglich, nicht sinnvoll oder nicht notwendig. Zum Bespiel ist der vollständige Verzicht auf ein Mobiltelefon, einen Computer, auf Einkaufen oder Sporttreiben nicht vorstellbar. Auch bei stoffgebundenen Suchtformen ist eine absolute Abstinenz nicht immer erforderlich. Bei einer Alkoholabhängigkeit kann, wenn sich eine körperliche Abhängigkeit noch nicht voll entwickelt hat, auch eine Trinkmengenreduktion ein sinnvolles therapeutisches Ziel sein. Auch bei einem bereits problematischen Konsum von Cannabis kann manchmal eine Konsumreduktion angestrebt werden. Für die Opiatabhängigkeit steht mit der Substitutionsbehandlung eine etablierte, schadensminimierende Behandlungsmethode zur Verfügung. Wenn sich eine Suchterkrankung noch nicht voll entwickelt hat, ist Abstinenz oft nicht erforderlich.

Meine therapeutische Orientierung lässt sich mit dem Begriff „zieloffene Suchttherapie“ beschreiben. Sie ist von individuellen Zielvereinbarungen geprägt, die auf Basis einer umfassenden diagnostischen Einschätzung des Suchtproblems sowie der Begleit- und Folgeprobleme im Konsens zwischen Ihnen als Betroffenem und mir als Behandler festgelegt werden.
 

Wie kann man erkennen, ob ein Suchtproblem vorliegt?

Im Detail und verlässlich können wir das in den ersten Gesprächen gemeinsam klären. Es gibt jedoch Anhaltspunkte, die in Richtung des Vorhandenseins eines Suchtproblems deuten können. Grob und allgemein sind das sechs Merkmale, die dafür einen Hinweis geben können. Treffen mehrere zu, wird das Bestehen eines Suchtproblems wahrscheinlicher.

  1. Starkes Verlangen
    Ein starker Wunsch oder eine Art Zwang, eine Substanz zu konsumieren oder etwas immer wieder zu tun.

  2. Kontrollverlust
    Verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Menge, der Dauer und/oder der Beendigung des Substanzkonsums oder des Verhaltens.

  3. Toleranzentwicklung
    Um die ursprünglich bereits durch niedrigere Konsummengen hervorgerufene Wirkung zu erreichen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich, die bei KonsumentInnen ohne Toleranzentwicklung schon zu schwereren Beeinträchtigungen führen würden.

  4. Entzugserscheinungen
    Je nach Art der Substanzabhängigkeit können Entzugserscheinungen wie Schwitzen, Zittern, Frieren, Gliederschmerzen, Schlafstörungen bis hin zu Halluzinationen, Krampfanfällen oder Kreislaufzusammenbrüchen auftreten. Auch bei Verhaltenssüchten können Entzugssymptome auftreten, etwa Nervosität oder Aggressionen.

  5. Verlust anderer Interessen
    Es kommt zu einer zunehmenden Vernachlässigung anderer bisher gewohnter Interessen und Vergnügungen auf Kosten des Substanzkonsums oder eines anderen süchtigen Verhaltens. Andere Beschäftigungen, Interessen, soziale Kontakte und auch der Beruf werden hintangestellt und verlieren an Bedeutung.

  6. Anhaltender Konsum/Fortsetzung des Verhaltens trotz schädlicher Folgen
    Damit ist gemeint, dass der Substanzkonsum oder das süchtige Verhalten fortgesetzt wird, obwohl dem/der Betroffenen deren schädliche Folgen bewusst sind.

 

Wie gehen wir praktisch vor?

Auf Basis Ihres individuellen Krankheitsverlaufs, Ihrer Biografie, Ihrer aktuellen Lebensbedingungen und Ihrer psychischen Situation mit eventuellen psychiatrischen Begleiterkrankungen erarbeiten wir gemeinsam realistisch umsetzbare Therapieziele. Dabei ist Ihre Einschätzung besonders wichtig. Ein therapeutisches Vorgehen, zu dem Sie nicht bereit sind, kann nicht erfolgreich sein. Sollte ich die Problemlage so einschätzen, dass ich den von Ihnen gewünschten Therapieweg nicht für sinnvoll halte, werde ich das argumentieren. Gemeinsam findet sich in aller Regel ein gut gangbarer und erfolgversprechender Weg.

Besonders in Frühstadien einer Suchterkrankung muss dieser nicht auf einer Abstinenz basieren. Selbst in Spätstadien, in denen ein eigentlich sinnvolles Abstinenzziel nicht erreicht werden kann, stellt ein reduzierter Konsum im Sinne einer „Schadensminderung“ eine zusätzliche Option dar.

Grundsätzlich gilt: Suchterkrankungen, stoffgebundene wie stoffungebundene, sind dem Grunde nach Erkrankungen mit einer Tendenz zu chronischen Verläufen. Krankheitsrezidive, meist „Rückfälle“ genannt, sind daher nicht selten und im Verlauf einer Suchterkrankung nichts Ungewöhnliches. Oft stellen Sie die Basis für eine realistischere Einschätzung der Situation dar, sind Anlässe, dazuzulernen, sich in der Bewältigung des Suchtproblems weiterzuentwickeln. In der therapeutischen Arbeit können sie auf diese Weise auch wichtige Ansatzpunkte sein.

 
Ambulant oder stationär?

In den allermeisten Fällen ist eine ambulante Behandlung in meiner Praxis möglich und ausreichend. Auch körperliche Entzugsbehandlungen können bis zu einem gewissen erwartbaren Schweregrad und unter bestimmten medizinischen Bedingungen in diesem Setting erfolgen, wenn Sie dazu bereit sind.

In manchen Fällen ist aber eine stationäre Behandlung vor einer wieder ambulanten Therapiefortsetzung sinnvoll oder medizinisch notwendig. Die stationäre Behandlung wäre in diesem Sinn eine „stationäre Zwischenbehandlungsphase“ im Rahmen einer ambulanten Behandlung, die dann weiter wieder in meiner Praxis erfolgen kann. Eine enge Kooperation für stationäre oder tagesklinische Behandlungen besteht aufgrund enger beruflicher Beziehungen mit dem Anton Proksch Institut in Wien.

 
Medikamentös oder psychotherapeutisch?

Beides. Je nachdem. Entzugs- oder Teilentzugsbehandlungen werden medikamentös unterstützt, auch in der Behandlung von psychiatrischen Begleit- oder Folgeerkrankungen kann die Verschreibung von Medikamenten eine oft wichtige Rolle spielen. Einige Medikamente helfen auch, eine Abstinenz aufrechtzuerhalten.

Wesentlich in der Behandlung einer Suchterkrankung ist jedoch Ihre Bereitschaft, etwas am Konsum oder Suchtverhalten verändern zu wollen. Dabei unterstützen therapeutische Gespräche. Um langfristig Stabilität zu erreichen und ein Suchtproblem dauerhaft zu bewältigen, ist vielfach eine längerdauernde begleitende psychotherapeutische Behandlung erforderlich.

Falls Sie Interesse an einem therapeutischen Gruppenangebot haben, lassen Sie es mich wissen. 

In der Praxis FREIHOFGASSE3 können all diese erwähnten Behandlungsbausteine speziell auf Ihre Situation und Bedürfnisse abgestimmt angeboten werden.

Siehe auch Link Spezialkonzept „Abendklinik“