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Psychotherapie und Psychoanalyse für Kinder und Jugendliche

Angeboten von: Sabine Fiala-Preinsperger und Wolfgang Preinsperger

In der psychoanalytischen Psychotherapie und der Psychoanalyse Erwachsener steht das Sprechen im Vordergrund. Sigmund Freud hat dafür den Begriff „Redekur“ verwendet.


KINDER

Für Kinder haben Anna Freud und Melanie Klein Formen des therapeutischen Spiels entwickelt, in denen das Sprechen nur einen  kleinen Teil der Therapie ausmacht. Im Gegensatz zu Erwachsenen können nur wenige Kinder eine therapeutische Einheit lang ausschließlich erzählen, wie es ihnen geht und was sie intensiv beschäftigt. Die heilende Kraft liegt bei Kindern im Spiel. Im Wesentlichen teilt sich das Kind in seinem kreativen Ausdruck mit. In der psychoanalytischen Therapie werden keine Aufgaben gestellt und keine Programme durchgeführt. Das therapeutische Spiel ist nicht angeleitet. Jede Therapiestunde wird aufs Neue vom Kind frei gestaltet, je nachdem, was es gerade psychisch beschäftigt. Das Kind gestaltet selbst. Es kann sich im Spiel ausprobieren, so tun als ob und Lösungen finden. Dazu stehen einige Spielsachen, Zeichenpapier und andere Werkstoffe wie etwa Knetmasse oder Ähnliches zur Verfügung. In den Einfällen des Kindes, im freien Spiel und in der Beziehungsgestaltung zur Therapeutin/zum Therapeuten zeigen sich die unbewussten Kernkonflikte des Kindes und können dadurch spielerisch behandelt werden. 

Kinder, die nicht spielen können, machen uns besonders große Sorgen. Für sie muss in der Therapie erst der Boden für das Spielen geschaffen werden.

Psychoanalytische Kindertherapien finden ein- bis zweimal pro Woche statt, Kinderanalysen drei bis viermal pro Woche. Dadurch kann sich die psychische Dynamik in den Therapieeinheiten verdichteter entfalten und intensiver bearbeitet werden. Die psychoanalytische Methode sieht Symptome als Ausdruck seelischer Konflikte. Diese haben ihren Ursprung entweder im Kind selbst oder in seinen zwischenmenschlichen Beziehungen. Psychoanalytische Therapie zielt primär nicht auf das alleinige Verschwinden des Symptoms, sondern stellt die psychodynamischen Zusammenhänge ins Zentrum der Betrachtung wie der Behandlung.

Kinder erleben Tag für Tag Vieles, das starke Eindrücke in ihnen hinterlässt. Dazu ist ihr Seelenleben voller Phantasien, Gedanken, Wünsche, Träume und Gefühle, die sie stark durcheinander bringen können. Da diese Seelenvorgänge meist unbewusst sind, wissen die Kinder wenig darüber.

Als Psychoanalytikerin und Psychoanalytiker versuchen wir das, was das Kind zum Ausdruck bringt, zu „lesen“, es auf eine bestimmte Art zu „hören“ und zu verstehen. Wir sind Übersetzer dessen, was das Kind im Spiel ausdrückt, jedoch noch nicht in Sprache bringen kann und wir versuchen, ihm das Mitgeteilte wertschätzend zu deuten.

Das Verstandenfühlen, die Reflexion, bedeutungsvolle Gespräche - diese besondere Art der Anteilnahme an ihrem Leid erleichtert Kinder in einem hohen Maß und mildert ihre Ängste.

Für Sie als Eltern mag es sonderbar sein, wenn Ihnen empfohlen wird, Ihrem Kind Psychotherapie zu ermöglichen. „Wie geht psychoanalytische Spieltherapie vor sich? Was geschieht dort und was kann PsychotherapeutInnen besser gelingen als uns Eltern?“ Vielleicht denken Sie auch:“ Die spielen ja nur, das kann ich doch auch!“ Manche von Ihnen würden wahrscheinlich gerne durch das Schlüsselloch schauen, was in dem Raum passiert, von dem man ausgeschlossen ist. Psychotherapie kann nur gelingen, wenn Sie und ihr Kind Hoffnung und Vertrauen in die Psychoanalytikerin/den Psychoanalytiker und in die Methode haben. Natürlich entwickelt sich zur TherapeutIn eine spezielle Beziehung, ohne die Therapie nicht möglich wäre. Es ist wichtig, dass diese sein darf.

 
JUGENDLICHE

Jugendliche sind sich ihres Seelenlebens bereits etwas bewusster und beginnen zu philosophieren. Das heißt, sie denken viel über sich, ihre Geschichte, ihre Herkunft, ihre Zukunft und den Sinn des Lebens nach. Sie fühlen sich unsicher, ob und wie sie ihren Platz in der Gesellschaft finden und wie sie sich als Erwachsene in der Beziehung zu anderen vorstellen. Dies macht sie besonders verletzlich. Die Suche nach Identität lässt sie manchmal verzweifeln. Der Abschied von der Kindheit kann zwar lange ersehnt sein, vielleicht sogar beflügeln, aber dennoch wie ein schmerzhafter Schnitt erlebt werden.

Jugendliche verfügen über ein enormes Energiepotenzial, das sie jedoch häufig noch nicht steuern können. Es kostet ihnen viel Kraft, Gefühle und Impulse zu kontrollieren. Sie neigen zu Risikoverhalten, Selbstverletzung, zu übermäßigem Alkohol-, Drogen- und Medienkonsum, zu Aggressionsdurchbrüchen und  Essstörungen.

Der Wunsch, sich jemandem anzuvertrauen, der sie nicht bewertet und verurteilt oder gar vor ihnen erschrickt, ist groß. Dennoch kann es im Bestreben nach Unabhängigkeit schwer sein, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Jugendliche  verstehen ihre Gefühls- und Gedankenwelt, ihre Körpersymptome und ihr Verhalten meist selbst nur zum Teil.

Psychoanalytische Psychotherapie gibt Jugendlichen die Möglichkeit, Ihre stark schwankenden, oft unberechenbaren Gefühle und Gedanken zu reflektieren, Wege zu finden, über sich und andere nachzudenken und dadurch auch neue Wege des Handelns zu entwickeln. In der Jugend werden letztlich die Weichen gestellt, ob sich die persönliche Entwicklung durch positive Erfahrungen zum Guten wenden kann. Psychotherapie in diesem Lebensabschnitt ist eine zweite Chance für die Entwicklung von Geist und Psyche.

PSYCHOANALYTISCHER BEHANDLUNGSZUGANG

Wie der Körper funktioniert auch die Psyche nach eigenen Gesetzmäßigkeiten, die erlernt werden können. Was in Bezug auf den Körper das Medizinstudium ist, ist in Bezug auf die Psyche die psychotherapeutische Ausbildung. Die psychoanalytisch-psychotherapeutische Ausbildung nimmt viele Jahre in Anspruch, die kinderanalytische bzw. kinder- und jugendlichentherapeutische Zusatzausbildung dauert weitere Jahre. Als PsychoanalytikerInnen haben wir  zudem eine über Jahre laufende Eigentherapie gemacht, „Lehranalyse“ genannt.

Die Methode maßt sich nicht an, über Kinder und Jugendliche alles zu wissen, sondern ist ein Bemühen darum, sich dem, was dem Kind oder dem Jugendlichen Kummer bereitet, anzunähern. Das Kind kann sich mit unserer Hilfe selbst entdecken und in der psychotherapeutischen Beziehung Möglichkeiten finden, mehr Vertrauen zu sich und zu anderen zu entwickeln und mit Konflikten umzugehen.

In der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen geht es nicht darum, gegen Sie als Eltern zu sein, oder besser zu sein als Sie, sondern darum, zu analysieren was die Kernkonflikte sind, die Ihr Kind belasten, und diese zu bearbeiten. Ziel ist immer, dass ihr junges oder älteres Kind mit seinem bewegten Seelenleben zurecht kommt und sich seine Beziehungen zu anderen und zu Ihnen verbessern.  

Mit Ihnen als Eltern wird überlegt, welchen Beitrag Sie leisten können, um am therapeutischen Prozess begünstigend mitzuwirken.

Gerne stehen wir Ihnen in unserer Praxis FREIHOFGASSE3 für ein Erstgespräch zur Verfügung, in dem wir gemeinsam klären können, welches weitere Vorgehen sinnvoll ist.